Hilfsmitteln im Hatha Yoga

Der "heutige Yoga" ist stark "formen-orientiert" und ab und an hat man das Gefühl, dass die Asana-Praxis zu einer physiotherapeutischen Vorstufe umfunktioniert ist. Uter diesem Aspekt der perfekten Körperhaltung, um Muskeln korrekt zu dehnen, Gelenke zu mobilisieren, etc. ist die Verwendung von Hilfsmitteln durchaus eine logische Entwicklung.

 

Jedoch im authentischen Yoga sieht die Sache "etwas" anders aus. Die erste Frage ist, weshalb spezielle Muskeln überhaupt verkürzt sind. Denn dies hängt unmittelbar mit einem gekoppelten Organ, entsprechender nervaler Ansteuerung und Gehirnfunktionen / -arealen, Drüsenfunktion und Hormonstatus zusammen und setzt sich in die feinstofflicheren Körper fort (bzw. umgekehrter Verlauf).

 

Der Zustand des Körpers ist also Ausdruck der Prägung (karma, doshas, gunas) und der psycho-physisch-spirituellen Lebensweise. Also der unbewussten Muster. Und der Zustand repräsentiert ganz klar Fähigkeiten. Das, was momentan möglich ist.

 

Wenn man nun anfängt Hilfsmitteln zu verwenden, was im klassischen Yoga nie passiert, überspringt man "Überschreibungs- oder Re-Programmierungs-Stufen" der Veränderung. Dies führt zwar zu schnelleren Ergebnissen auf körperlicher Ebene, jedoch "hinten raus" im Alter gibt es einen "Bounce-Effekt".

 

Der zweite kritische Aspekt besteht in einem veritablen "Gefahrenpotential" den inneren Wahrnehmungsinstrument "ahamkara" betreffend, dem bindungsvollen "Ich-will-Aspekt" des Geistes. Da im Yoga fest vorgeschrieben ist, welche Veränderungen durch eine Praxis betreffend gunas, antarakaranas, etc. geschehen muss, ist dieser Punkt außerordentlich relevant.

 

Im Workshop beschäftigen wir uns intensiv mit diesen Aspekten. Ohne Wertung. Yoga ist eine Wissenschaft von Aktion und Wirkung. Yoga hat eine kristallklare Wirkungsdefinition und diese basiert auf der yogischen Physiologie, Anatomie und Philosophie. Hatha Yoga muss unabdingbar zu einer bestimmten Wirkung führen. Und diese muss im Alltag vollkommen zum Tragen kommen.

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